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Kirchengemeinde Lindenhardt

ANDACHT

 

„Mir aber hat Gott gezeigt, dass man keinen Menschen unheilig oder unrein nennen darf." (Apg. 10, 28)

 

Liebe Gemeinde,

es ist ein großer Schritt für den Juden Petrus, in die römische Stadt Cä­sarea zum Hauptmann Cornelius zu gehen. Ein heidnisches Haus zu be­treten. Dort bei Nichtjuden einzukehren, mit ihnen Tischgemeinschaft zu haben, zu essen und zu trinken.

 

Er tut solch Unerhörtes, weil er einen Auftrag vom Herrn bekommen hat. In einer Vision hat Petrus unheilige und unreine Dinge vom Himmel kommen sehen. Niemals hätte er gedacht, so etwas zu essen. Aber eine Stimme vom Himmel sagt zu ihm: „Petrus, schlachte und iss!"

 

Petrus erkennt: Es ist Gottes Wille, jetzt diese Grenze zu den Heidenvöl­kern zu überschreiten. Petrus tut es bewusst und beherzt, geht im Na­men des Herrn Jesus auf die Anderen zu und gründet so eine neue hei­denchristliche Gemeinde in Cäsarea. Er hat erkannt: „Nun erfahre ich in Wahrheit, dass Gott die Person nicht ansieht, sondern in jedem Volk, wer ihn fürchtet und recht tut, der ist ihm angenehm." (Apg. 10, 34)

 

Petrus weiß jetzt, was dran ist, was an der Zeit ist und wohin er gesandt ist. In jedem Volk, bei allen Menschen hat Gott seine Kinder. Die men­schengemachten Grenzen und Ausgrenzungen zählen nicht.

 

Wir alle sind immer wieder dazu gerufen, Grenzen zu überwinden und in Neues hineinzugehen. Das ist immer wieder ein schwieriger Auf­bruch. Mit diesem Kirchenboten verabschiede ich mich von Ihnen und Euch. Eine lange, gute Zeit mit vielen guten Begegnungen geht zu Ende. Mit viel gemeinsam Entwickelten und Gewachsenen auch in der Regi­on. Viel Liebgewordenes lasse ich zurück und breche auf in neue Aufga­ben in meinem neuen Pfarrbereich Sandau, einem großen weiten Wir­kungsfeld in der Altmark.

 

Gott führt uns immer wieder neue Wege, er fordert uns heraus und lässt uns Grenzen überwinden. Auch die Grenzen unseres kleinen Den­kens. Wie es in Psalm 31, 9 heißt: „Du stellst meine Füße auf weiten Raum." Beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover haben wir davon gesungen: „Mutig stark beherzt gehen wir den Weg voran ..."

 

Das wünsche ich zum Abschied auch Ihnen und Euch: immer wieder die Offenheit für das Neue, das Gott werden lässt. Auch die Offenheit für die anderen, die mit auf dem Weg sind. Und dass wir in all den Verän­derungen und Grenzüberschreitungen gut aufeinander sehen.

 

Vertraut den neuen Wegen, auf die der Herr uns weist, weil Leben heißt: sich regen, weil Leben wandern heißt. Seit leuchtend Gottes Bogen am hohen Himmel stand, sind Menschen ausgezogen in das gelobte Land.

 

Matthias Öffner